Fluchtrucksack Packliste – Was sollte rein?

Gepackter Notfallrucksack mit zwei Mobiltelefonen

Dieser Beitrag wurde zuletzt am 29. April 2024 aktualisiert

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Sollte man einen Fluchtrucksack haben?

Was ist einen Notfallrucksack und was sollte drin sein? Was ist der Zweck eines solchen Rucksacks? Sollte ich einen fertig zusammengestellten Survival-Rucksack kaufen oder das Notgepäck lieber selbst zusammenstellen? Alle Antworten und eine praktische Fluchtrucksack Packliste, mit der Sie den passenden Inhalt selbst zusammenstellen können finden Sie in diesem Beitrag.

Ein Hausbrand, eine Bombenentschärfung, eine Überschwemmung, ein CBRN-Ereignis oder ein Erdbeben. Das sind nur einige Situationen, in denen es sein kann, dass das Haus oder sogar der Wohnort verlassen werden muss. Oft zählt dabei jede Minute. Zu wenig Zeit um sich erst jetzt Gedanken darüber zu machen was man am besten mitnimmt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät daher dazu, einen Notfallrucksack vorbereitet und immer griffbereit zu haben.

Der Zweck eines Notfallrucksacks, auch Fluchtrucksack, Survival Rucksack oder Bug-Out-Bag genannt, ist es, einem Menschen in einer Notfallsituation eine schnelle und effiziente Evakuierung zu ermöglichen. Er enthält alle notwendigen Gegenstände, die man in einer Notfallsituation braucht.

Dazu gehören beispielsweise Wasser, Nahrungsmittel, Kleidung, Decken, Erste-Hilfe-Kits und andere Notfallausrüstung. Ein Notfallrucksack sollte auch mit persönlichen Dokumenten wie Ausweisen, Geld und Kreditkarten ausgestattet sein. Dies ermöglicht es dem Träger, sich schneller in Sicherheit zu bringen, für die ersten Tage versorgt zu sein und seine Identität beweisen zu können.

Pro Person im Haushalt sollte nicht mehr als ein Rucksack bereitstehen, da zu viel Gepäck im Ernstfall eine schnelle Evakuierung behindert. Fluchtrucksäcke sollten griffbereit, aber geschützt vor Kindern und Tieren bereitstehen – zum Beispiel in der Abstellkammer, im Flur, in der Garage oder im Auto.

Welcher Rucksack eignet sich als Notfallrucksack?

Der Rucksack sollte robust sein, praktische Seitenfächer besitzen und am besten in einer dezenten Farbe, wie schwarz, grau oder kaki gewählt werden. Eine Größe ab etwa 30 – 40 Litern für eine Person ist sinnvoll. Um den tatsächlichen Platzbedarf besser einschätzen zu können ist es ratsam, zuerst den Inhalt anzuschaffen. So kann man das benötigte Volumen besser einschätzen oder ausmessen und daraufhin den passenden Notfallrucksack kaufen.

Wenn Notfallgepäck für zwei oder mehr Personen geplant werden muss, macht es meist mehr Sinn, die Ausrüstung auf zwei Rucksäcke aufzuteilen, anstatt einen 120-Liter-Rucksack voll zu stopfen. Diesen später tragen zu müssen kann zur großen Herausforderung werden.

Koffer oder Reisetaschen sind keine angemessenen Lösungen, da sie schwer über eine längere Strecke transportiert werden können und zudem mindestens eine Hand benötigt wird, die man in einer brenzligen Situation besser frei hat.

Fluchtrucksack Inhalt – Was kommt in einen Notfallrucksack rein?

Es gibt nicht DEN perfekten Fluchtrucksack, denn was genau man benötigt kommt immer auf die Notfall-Situation an. Diese Checkliste zielt darauf ab, bei möglichst geringem Gewicht möglichst breit aufgestellt zu sein. Der tatsächliche Inhalt des Notfallgepäcks kann dann an die individuellen Voraussetzungen angepasst werden. Dabei hilft es, sich folgende Fragen zu stellen:

Für wieviele Personen plane ich? Wohne ich in einem Gebiet, in dem bestimmte Situationen wahrscheinlicher sind (z.B. in der Nähe eines Atomkraftwerks, in einem Gebiet mit vielen Bombenfunden, in einem Überschwemmungsgebiet, in einem schwer erreichbaren Gebiet, in einem Gebiet mit Waldbrandgefahr, nahe möglicher strategischer Ziele (militärische Einrichtungen, Flughäfen, rüstungsrelevante Industrie)? Soll mir mein Gepäck das Leben außerhalb meiner Wohnung, zum Beispiel in einer Notunterkunft leichter machen, möchte ich in der Lage sein über Wochen in der Natur zu überleben oder ist es etwas dazwischen? Welche Distanzen sollen mit dem Rucksack zurückgelegt werden können?

Notfallrucksack selbst zusammenstellen vs. Notfallrucksack mit Füllung kaufen

Es ist offensichtlich, dass die Zusammenstellung des „richtigen“ Notfallrucksacks sehr von persönlichen Faktoren abhängt. Deshalb ist man besser damit beraten, keinen fertig gepackten Notfallrucksack mit Inhalt zu kaufen, sondern den Fluchtrucksack selbst zusammenzustellen. So spart man nicht nur Geld. Man kann auch besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen und wer selbst packt kennt die eigene Ausrüstung besser. So packen Sie richtig:

Fluchtrucksack Checkliste


1. Dokumente

Muss das Haus schnell verlassen werden oder besteht sogar die Gefahr, dass es zerstört wird (z.B. bei einem Brand, Erdrutsch, Erdbeben oder einer Überschwemmung) gehören bestimmte Dokumente zu den wichtigsten Sachen, die in Sicherheit gebracht werden sollten. Man sollte nicht davon ausgehen, dass im Ernstfall genug Zeit ist, um sich darüber Gedanken zu machen, welche Dokumente wichtig sind und diese dann herauszusuchen.

Machen Sie sich besser vorab Gedanken und legen Sie eine Dokumentenmappe mit den wichtigsten Nachweisen an. Unverzichtbar sind Dokumente, die die eigene Identität beweisen, wie Ausweis oder Pass. Aber auch Dokumente, die Besitzansprüche, Ausbildungen oder auch den Impfstatus nachweisen sollten dabei sein. Die genaue Zusammensetzung der Dokumentenmappe ist daher sehr individuell und benötigt etwas Bedenkzeit. Es ist außerdem sinnvoll, Scans der wichtigsten Dokumente auf einem USB-Stick zu speichern und diesen im Notgepäck einzuplanen.

  • Dokumentenmappe
  • USB-Stick
  • Ausweis oder Pass
  • Besitznachweise
  • Ausbildungsnachweise
  • Impfnachweise

2. Gesundheit

Ein Erste-Hilfe-Set bzw. eine Notfallapotheke soll dabei unterstützen, im Notfall behelfsmäßig erste Hilfe leisten zu können. Außerdem steht im Notfallgepäck die gesundheitliche Selbstversorgung und der Selbstschutz im Vordergrund.

  • Erste-Hilfe-Set oder Medi-Bag mit der Hausapotheke
  • Persönliche Medikamente
  • Atemschutz

3. Bekleidung

Nehmen Sie nur das Nötigste an Kleidung mit und planen Sie nach dem Zwiebelprinzip. Dabei werden verschiedene Kleidungsschichten miteinander kombiniert. Statt zum Beispiel drei verschiedene Jacken einzupacken passt man sich der Temperatur mit der Anzahl der Schichten unter der Jacke an.

  • strapazierfähige, warme Kleidung (Zwiebelprinzip)
  • feste und robuste Schuhe oder Gummistiefel
  • Wetterschutz (z.B. Regenjacke mit Kapuze, Regenponcho)
  • Arbeitshandschuhe
  • ggf. sonstige Schutzkleidung (CBRN-Schutz, Schutzhelm)

4. Hygiene

Ein Mindestmaß an Hygiene außer Haus oder unterwegs ist nicht nur gut für das psychische Wohlbefinden, sondern beugt auch Infektionen und Krankheiten vor. Mit einigen wenigen Artikeln kann man sich zur Not auch an einem Bach oder mit Regenwasser pflegen.

  • Notfall-Kulturbeutel
  • Zahnputzzeug
  • Kernseife
  • Toilettenpapier, Taschentücher, Feuchttücher
  • ggf. Rasierhobel mit Ersatzklingen
  • ggf. eigener persönlicher Bedarf

5. Nahrung

Wieviel Nahrung man im Fluchtrucksack einplant ist eine sehr individuelle Entscheidung. Für die Planung helfen die oben genannten Fragen. Die eingeplanten Lebensmittel sollten auf jeden Fall aus haltbaren Lebensmitteln, wie sie im 10-Tage-Notvorrat enthalten sind, bestehen. Aufgrund des Gewichts eignen sich getrocknete und nahrhafte, kompakte Lebensmittel besser als zum Beispiel Dosenobst.

Auch einen ausreichenden Wasservorrat für mehrere Tage im Gepäck zu haben ist unrealistisch. Neben einem Basisvorrat an Wasser ist es daher sinnvoller, sich auf das Filtern und Entkeimen von Wasser zu konzentrieren um unterwegs Wasser zum Kochen und Trinken gewinnen zu können.

  • Haltbare Lebensmittel (z.B. Lebensmittel Checkliste (BBK), Energieriegel, EPas)
  • kleiner Wasservorrat
  • ggf. faltbarer Wasserbehälter
  • ggf. Outdoor Wasserfilter
  • ggf. Tabletten zur Wasserentkeimung

6. Ausrüstung

  • Schlafsack oder Decke
  • batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio
  • Fotoapparat oder Fotohandy
  • Dosenöffner
  • Taschenmesser oder Survivalmesser
  • Taschenlampe oder Stirnlampe
  • Outdoorgeschirr, Outdoorbesteck
  • Becher und Thermoskanne
  • ggf. Isomatte
  • ggf. kleine Powerbank
  • ggf. Tarp oder Zeltplane
  • ggf. Fallschirmschnur
  • ggf. Campingkocher oder Esbit Kochset
  • ggf. Feuerstahl oder Feuerzeug
  • ggf. Nähzeug
  • ggf. Angelhaken und etwas Angelschnur